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ZurückAm 23. Februar 2024 luden der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) und die EU-Kommission zur gemeinsamen Veranstaltung „Meet the Champions of Excellence“. Dabei war auch die AKNÖ mit richtungsweisenden Projekten vertreten. Die Veranstaltung bot jungen Menschen aus ganz Europa einen Ort der Vernetzung, Innovation und beruflicher Aus- und Weiterbildung. Auch die Arbeiterkammer Niederösterreich und AK EUROPA nahmen daran teil.
Im Rahmen des Europäischen Jahres der Kompetenzen 2023 liegt der Fokus auf beruflicher Bildung, insbesondere auf Umschulungen und Fortbildungen während des Arbeitslebens. Ziel ist nicht zuletzt, die Arbeitsplätze von morgen zu sichern. Das Event sollte vor allem den Wert der beruflichen Aus- und Weiterbildung unterstreichen. Es ging darum, junge Menschen zu ermutigen, die Berufsausbildung als Karriereweg zu wählen.
Junge Menschen aus ganz Europa vernetzen sich
Das eintägige Event „Meet the Champions of Excellence” im EWSA besuchten mehr als 400 junge Menschen, um sich zu vernetzen und über die berufliche Aus- und Weiterbildung zu diskutieren. Unter ihnen waren die Gewinner:innen aus über 20 verschiedenen beruflichen Disziplinen, die sich in den Wettbewerben von WorldSkills, EuroSkills oder den Abilympics behauptet hatten. Die Besucher:innen der Veranstaltung konnten in mehreren Workshop-Sessions Einblicke zu Themen wie „Fähigkeiten für die Zukunft“ oder „Bekämpfung von Geschlechtervorurteilen“ erlangen.
Weiters konnten sie bei rund 20 Ständen unterschiedliche Berufsfelder sowie europäische Unternehmen, Interessensvertretungen und Organisationen kennenlernen. Aus Niederösterreich waren die Arbeiterkammer (AKNÖ), die Wirtschaftskammer (WKNÖ) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) mit Vorzeigeprojekten vertreten, die bei den Besucher:innen auf großes Interesse gestoßen sind.
Es braucht qualitative und sichere Jobs für alle
Beim gemeinsamen Austausch mit drei Champions und der CEO von WorldSkills Europe thematisierte Oliver Röpke, Präsident des EWSA, dass die Bedeutung der beruflichen Aus- und Weiterbildung häufig unterschätzt werde. Dabei seien Menschen mit qualitativer beruflicher Ausbildung zumeist in sicheren und gut bezahlten Arbeitsverhältnissen. Auch Arbeitnehmer:innen- sowie Arbeitgeber:innenorganisationen seien dafür zentral, weshalb die Präsenz der Vertreter:innen aus Österreich von Röpke explizit hervorgehoben wurde.
Nicolas Schmit, Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, betonte vor allem die soziale Dimension der Berufswettbewerbe. Es dürfe nicht auf jene jungen Europäer:innen vergessen werden, die arbeitslos sind oder keine berufliche Ausbildung haben. Auch für sie müsse es die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten nützlich einzusetzen. Einig war man sich darüber, dass es auch im bestehenden Arbeitsverhältnis immer die Möglichkeit geben müsse, sich umzuorientieren und weiterzubilden.
Niederösterreichische Projekte geben die Richtung vor
Markus Wieser, Präsident der AK Niederösterreich, präsentierte die Initiative „FAME“, die gemeinsam von AKNÖ und WKNÖ getragen wird. Diese soll vor allem jungen Menschen Lehrberufe näherbringen und sie über Ausbildungen in digitalen, technischen und ökologischen Bereichen informieren. Dazu wurden auch die Berufsorientierungs-App „BoToGo“, das Auslandspraktikum „Let’s Walz“ und der Masterlehrgang für Berufsorientierung beim Event in Brüssel vorgestellt.
Das BFI Niederösterreich präsentierte das erste Klimaschutz-Ausbildungszentrum Europas. Als Reaktion auf die Energiewende und Green Transition soll im Waldviertler BFI-Zentrum in Sigmundsherberg ein Schwerpunkt auf Green Jobs gelegt werden. Für die 11 Berufsausbildungs- und 18 Weiterbildungsprogramme in Metall, Elektronik, sowie Gas-, Sanitär- und Kälteanlagentechnik soll ein modulares Ausbildungsangebot in den Bereichen Umwelt, nachhaltige Gebäudetechnik, Photovoltaik und Elektromobilität geschaffen werden. Zusätzlich werden beim Klima-Infopoint alle Fragen zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewirtschaft auch für Interessierte aus Schulen, Unternehmen und der Öffentlichkeit beantwortet. Das Zentrum wurde in Zusammenarbeit mit dem AMS Niederösterreich geplant und im Dezember 2023 fertiggestellt. Laut dem BFI Niederösterreich-Vorstandsvorsitzenden Christian Farthofer solle die Initiative und das gewonnene Know-how nun auch auf europäischer Ebene weitergegeben werden.
Insgesamt 18 österreichische „Berufs-Champions“
Im vergangenen September fand bereits die achte Berufseuropameisterschaft (EuroSkills) in Polen statt. In insgesamt 43 Berufen traten rund 600 qualifizierte Fachkräfte unter 25 Jahren aus 32 teilnehmenden Ländern an, um ihre Fachkompetenz unter Beweis zu stellen. Das österreichische Team konnte sich mit insgesamt 18 Medaillen, sowie 9 zusätzlichen Ehrungen für außergewöhnliche Leistungen an der Spitze aller teilnehmenden Nationen platzieren.
Zwei der beiden österreichischen Champions, der Elektrotechniker Florian Steffek und Hochbauer Joachim Nimpf, waren gemeinsam mit der AK und WK Niederösterreich bei „Meet the Champions for Excellence“ in Brüssel dabei, um sich mit jungen Menschen aus ganz Europa zu vernetzen und ihre Erfahrungen und Kenntnisse auszutauschen. Die nächste Berufseuropameisterschaft findet 2025 in Herning in Dänemark statt.
Weiterführende Informationen:
Meet the Champions of Excellence - European Union
AK EUROPA: Europäisches Jahr der Kompetenzen: Aus- und Weiterbildung im Fokus
AK EUROPA: Sozialer Dialog als Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit
AK EUROPA Positionspapier: Mitteilung zur Erreichung des Europäischen Bildungsraums bis 2025
AK EUROPA Positionspapier: Gut ausbilden, Weiterbildung stärken, die Zukunft gestalten: Für ein Recht auf berufliche Weiterbildung!
A&W-Blog: Bildungspolitische Perspektiven auf den Arbeitskräftebedarf
A&W-Blog: Just Transition: Arbeitskräfte für die Energiewende