Anfang 2022 hat die EU-Kommission ein Lieferkettengesetz vorgeschlagen, das Unternehmen bei Verletzungen von Menschenrechten und Umweltstandards zur Verantwortung ziehen soll. Damit ist jedoch lediglich der erste Schritt getan, denn der Vorschlag weist noch große Lücken auf. Daher startete im September 2022 die neue, europaweite Kampagne „Justice Is Everybody’s Business“ (Gerechtigkeit geht alle an). Als eine von mehr als 100 mitwirkenden Organisationen unterstützt AK EUROPA das Kampagnenziel nach mehr Gerechtigkeit für Menschen entlang unternehmerischer Lieferketten.
Trotz einer Vielzahl an unverbindlichen Versprechen führen einer Studie der EU-Kommission zufolge lediglich 16 % der europäischen Unternehmen menschenrechtliche Sorgfaltsprüfungen entlang ihrer Liefer- und Vertriebsketten durch. Unternehmen, die Menschenrechte verletzen oder der Umwelt Schäden zufügen, müssen deshalb endlich zur Rechenschaft gezogen werden. Viel zu lange haben Menschen und unser Planet den Preis für krumme Geschäfte bezahlt. Das muss ein Ende haben.
Hier mehr erfahren über reale Geschichten von geschädigten Menschen und verwüsteter Umwelt.
Eine gerechtere Welt ist möglich: eine Welt, in der Unternehmen die Rechte, das Leben und die Lebensgrundlagen von Gemeinschaften und Arbeiter:innen respektieren, Produzent:innen aus der Armut befreit sind und der Planet gedeihen kann. Eine Welt, in der Menschen Gerechtigkeit erfahren, wenn sie durch Unternehmenstätigkeit geschädigt wurden. Eine Welt mit Gesetzen, die Unternehmen zur Rechenschaft ziehen – damit die Produkte, die wir benötigen, nicht länger zu Leid und Zerstörung beitragen.
Die Kampagne fordert daher ein EU-Lieferkettengesetz, das:
- Unternehmen dazu verpflichtet, Menschenrechte, Umwelt und Klima zu respektieren.
- Unternehmen strenge und eindeutige Verpflichtungen auferlegt, um Schäden abzuwenden und zu beenden.
- Muttergesellschaften für Schäden entlang ihrer Lieferketten haftbar macht. Es darf in Zukunft keine Schlupflöcher mehr geben!
- Tarifverhandlungen durch Gewerkschaften garantiert und Arbeitnehmer:innenvertreter:innen ein echtes Mitspracherecht bei allen Facetten der Sorgfaltspflicht gibt.
- zur Bewältigung der Klimakrise beiträgt, indem es Unternehmen dazu verpflichtet, Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu senken.
- den Planeten schützt, indem es Unternehmen für Umweltschäden zur Verantwortung zieht.
- Sorgfaltspflichten ausnahmslos für alle Geschäftsbeziehungen entlang von Wertschöpfungsketten auferlegt.
- Menschen, die durch schlechte Geschäftspraktiken geschädigt wurden, Gewerkschaften sowie der Zivilgesellschaft die Möglichkeit gibt, vor Gerichten in der EU, Gerechtigkeit zu erlangen.
- alle Personen konsultiert, die von Unternehmenstätigkeiten betroffen sind oder betroffen sein könnten, und bei Bedarf deren Zustimmung einholt.
- Kontroll- und Vollzugsbehörden die Befugnis einräumt, Unternehmen weitreichend zu kontrollieren und bei Fehlverhalten zu sanktionieren.

Wir müssen jene Regeln verteidigen, die die Wirtschaft wirklich gerechter machen. Regeln, die für uns und unseren Planeten, von dem wir abhängig sind, funktionieren.
Denn „Justice Is Everybody’s Business“, Gerechtigkeit geht alle an.
#JusticeNotProfit #HoldBizAccountable
Leitende Organisationen:
JETZT HANDELN UND DIE KAMPAGNE UNTERSTÜTZEN!