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ZurückArbeitslosigkeit wird Europa weiterhin begleiten
Seit 2013 werden in Europa wieder Jobs geschaffen – die Beschäftigungszahlen steigen kontinuierlich, bis Ende 2014 waren es allein 2,7 Millionen Stellen. Davor wurden jedoch (2008 bis 2013) 7,4 Millionen Arbeitsplätze vernichtet. Wenn Europa mit diesem Tempo fortfährt, dauert es also noch etwa vier Jahre, um das Vorkrisenniveau zu erreichen. Insgesamt gibt es in Europa derzeit fast 24 Millionen Arbeitslose, womit Vollbeschäftigung auf dem alten Kontinent ebenfalls in weiter Ferne ist. Im Februar lag die Arbeitslosenquote in Europa bei 9,8%. Die USA haben sich mit ihrer wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik viel besser von der Krise erholt. Die Arbeitslosigkeit liegt dort bei 5,5%, was einer ähnlichen Quote wie jener in Österreich (5,3%) entspricht, die EU-weit den zweiten Platz nach Deutschland einnimmt. Schlusslichter sind – wie schon seit Jahren – Griechenland (26%) und Spanien (23%). In 24 Ländern sinkt die Arbeitslosigkeit, während in Frankreich, Kroatien, Zypern und Finnland ein Anstieg im Jahr 2014 zu beobachten war. Die besseren Arbeitslosenquoten in Südeuropa werden jedoch von vielen mit der massiven Auswanderungswelle in Richtung Norden begründet.
Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit sinken, Vollzeitbeschäftigung steigt
Die EU-Kommission verzeichnete für 2014 erstmals seit 5 Jahren einen Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit, die bei 4,8% lag. Besonders betroffen sind auch hier die Krisenstaaten Griechenland und Spanien. Die Jugendarbeitslosigkeit ging ebenfalls auf 21,1% zurück, wobei die großen Staaten Frankreich und Italien diesbezüglich Anstiege zu verzeichnen hatten. Lediglich in Mitteleuropa (Deutschland, Niederlande, Österreich, Tschechien) liegt die Jugendarbeitslosigkeit auf einem halbwegs erträglichen Niveau (unter 10%). Die Kommission hebt besonders hervor, dass es sich bei mehr als der Hälfte der geschaffenen Jobs um unbefristete Verträge handelt, der überwiegende Teil davon sind Vollzeitstellen.
Wirtschaft auf Vorkrisenniveau?
Die Behauptung, dass die europäische Wirtschaft mittlerweile das Vorkrisenniveau erreicht habe, gilt leider nur für das Bruttoinlandsprodukt und nicht für die BürgerInnen. Beunruhigend ist unter anderem, dass die Eurozone, die derzeit aus 19 EU-Staaten besteht, bei allen oben genannten Kennzahlen sowie dem Wirtschaftswachstum im Vergleich zu den EU-28 weiterhin „hinterherhinkt“. Dies ist darauf zurückzuführen, dass insbesondere Nicht-Euro-Länder wie Schweden oder Großbritannien zurzeit gute Wirtschaftszahlen aufweisen.
Insgesamt scheint sich in ganz Europa – mit der Ausnahme Griechenlands – zwar eine positive Entwicklung abzuzeichnen, die allerdings aus Sicht der ArbeitnehmerInnen viel zu langsam voranschreitet – auch im Vergleich mit den Vereinigten Staaten.
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