Nachrichten

Zurück
Im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments wurden diese Woche die Weichen für die Reduzierung von Plastikmüll gestellt. Durchschnittlich benutzen die EuropäerInnen jedes Jahr rund 200 Plastiksackerl, davon schätzungsweise 90% aus leichtem Kunststoff (0,05 mm Wandstärke). Da diese selten wiederverwendet werden, soll die Abgabe nun deutlich eingeschränkt werden.

Jedes Jahr gelangen 8 Milliarden Plastiksackerl als Müll in die Umwelt. Innerhalb der EU ist die Verwendung von Plastiksackerl äußerst unterschiedlich. Während in Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen, Portugal, Slowakei und Slowenien der jährliche Verbrauch von Plastiktüten, die nur einmal verwendet werden, pro Person auf 466 Tüten geschätzt wird, liegt der Verbrauch in Dänemark und Finnland bei 4, gefolgt von Luxemburg und Irland mit 18 Tüten. Danach kommt bereits Österreich mit 45 Einweg-Plastiksackerl pro Jahr

Gelangen die Mikropartikel dieser Plastiktüten in die Nahrungskette, kann das gefährliche Folgen haben. Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied des Umweltausschusses, findet dazu deutliche Worte: „Vor allem die leichten Einweg-Plastiksackerl gehören drastisch reduziert, um die angeschlagene Umwelt zu schützen. Die Meere sind voll mit Plastikmüll, riesige Müllinseln treiben auf den Gewässern und gefährden Ökosysteme und Fischbestände.“

Die EU Mitgliedstaaten sollen nun zwei Möglichkeiten haben. Entweder sie sorgen durch Maßnahmen dafür, dass der Verbrauch bis 2019 halbiert (90 Plastiksackerl pro Person jährlich) und bis 2025 um 80 % (40 Tüten pro Person jährlich) reduziert wird oder sie verbieten eine kostenlose Abgabe bis Ende 2018. Vom Umweltausschuss gab es grünes Licht, das Plenum entscheidet im April darüber.

Weiterführende Informationen:

AK Positionspapier 

Richtlinienvorschlag über Verpackungen und Verpackungsabfälle im Hinblick auf eine Verringerung der Verwendung von Kunststofftüten

Impact Assessment der Kommission (nur in Englisch verfügbar)