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Zum 45. Mal trifft sich das Weltwirtschaftsforum (WEF) in der Schweiz, um über Aufgaben im „neuen globalen Kontext“ zu sprechen. Über 2500 PolitikerInnen und ManagerInnen tagen drei Tage lang, um Themen wie den Klimawandel, Euro-Themen, Vermögensungleichheit und den Terror zu behandeln. Ein vor kurzem publizierter Bericht von Oxfam, der unter anderem sagt, dass das reichste Prozent der Weltbevölkerung mehr als 50 Prozent des weltweiten Wohlstands besitzt, heizt die Ungleichheitsdebatte noch zusätzlich an.

Laut WEF sind die Hauptthemen des Treffens die Zukunft des Internets, die Auswirkungen des Klimawandels und die Finanzierung von Infrastrukturprojekten; aber auch Themen wie die wachsende Ungleichheit, der Erdölpreisverfall und die Gefahr vor terroristischen Anschlägen durch religiöse ExtremistInnen. In Davos werden dieses Jahr unter anderem der chinesische Premierminister Li Keqiang, der amerikanische Außenminister Kerry, die deutsche Kanzlerin Merkel und der französische Präsident Hollande anwesend sein.

EU- Kommission auch vertreten

Auch die EU-Kommission ist in Davos zahlreich vertreten, u.a. durch den ersten Vizepräsidenten Timmermans, die Hohe Vertreterin Mogherini sowie die KommissarInnen Oettinger und Malmström. Sie werden vor Ort die Prioritäten und Strategien der Kommission zu den Themen Jobs und Wachstum vorstellen, sowie zu globalen Herausforderungen wie Armut, Klima und Energie Stellung nehmen.

Oxfam: Kampf gegen Ungleichheit

Rechtzeitig zur Tagung des Weltwirtschaftsforums hat die britische Wohlfahrtsorganisation Oxfam einen Bericht zur weltweit ungleichen Vermögensverteilung publiziert. Demnach wird im Jahr 2016 ein Prozent der gesamten Weltbevölkerung mehr Vermögen angehäuft haben als die restlichen 99 Prozent zusammen. 2009 gehörten noch 44 Prozent des Vermögens dem obersten 1 Prozent der Bevölkerung, 2016 wird dieses eine Prozent 50 Prozent des weltweiten Vermögens besitzen, die andere Hälfte verteilt sich ungleich auf die restlichen 99 Prozent. Diese Zahlen zeigen in schockierendem Ausmaß, wie stark die globale Ungleichheit steigt. Ein weiterer Punkt des Berichts zeigt auf, dass die Reichsten der Reichen weltweit 21 Billionen Dollar über Steueroasen vor den Behörden verstecken. Durch die wachsende Ungleichheit bekommen die Bekämpfung von Steuervermeidung und Steuerflucht, die höhere Besteuerung von Kapital anstelle von Arbeit sowie das Einführen von Mindestlöhnen zusätzliche Brisanz und Aufmerksamkeit.

Weiterführende Informationen:

Homepage Weltwirtschaftsforum (nur auf Englisch verfügbar)

Bericht Oxfam (nur auf Englisch verfügbar)