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ZurückIn letzter Zeit wurden mehrere wichtige Berichte über den Status Quo der Steueraufkommen und der Vermögenswerte in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union herausgegeben. Der Outcome dieser Berichte zeigt, dass Österreich besonders bei der Besteuerung der Arbeit europaweit im Spitzenfeld liegt, dass es große Vermögenszuwächse gibt und die Anzahl der MillionärInnen in der Alpenrepublik steigt. Diese Entwicklungen rufen einmal mehr zu einer gerechteren Steuerpolitik auf!
Bericht „Besteuerungstrends in der Europäischen Union“
Der jährliche Bericht von Eurostat und der EU-Kommission (Juni 2014) legt das unterschiedliche Steueraufkommen der Mitgliedstaaten dar und untersucht die Trends bei der Besteuerung von Arbeit, Konsum und Kapital. Die größte Quelle des Steueraufkommens war laut diesem Bericht in den EU27 Ländern Steuern auf Arbeit (51%), gefolgt von Steuern auf Konsum mit rund 29% und Steuern auf Kapital mit 21%. Die durchschnittliche EU- Abgabenquote (die Summe aller Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Prozent des Bruttoinlandsproduktes) erreichte 2012 mit 39,4% einen leichten Aufschwung, im Vorjahr lag der Wert bei 38,8%. Bei der gesamten Abgabenbelastung (Summe der Steuern und Sozialabgaben inklusive ArbeitnehmerInnenbeiträge abzüglich Sozialtransfers) befindet sich Österreich im oberen Feld mit 43,1%. Dieser Wert lag nur 2003 höher mit 43,3%. Wenn man Österreich anderen EU-Ländern gegenüberstellt, kristallisiert sich heraus, dass die Besteuerung von Kapital im Vergleich eher im unteren Mittelfeld liegt (Ö 15,2%, EU Durchschnitt 20,8%, Luxemburg 27,5%). Die Steuern auf Konsum sind in Österreich im Zeitraum von 2002 auf 2012 von 28,5% auf 27,6% gesunken und sind somit unter dem EU-Durchschnitt (28,5%), was den VerbraucherInnen zugutekommt. Österreich liegt bei der Besteuerung von Arbeit an oberster Spitze mit 57,4%, der EU- Durchschnitt liegt bei 51%. Arbeit wird nur in Schweden (58,6%) noch höher besteuert als in Österreich. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Forderung von AK und ÖGB, so rasch wie möglich eine Lohnsteuersenkung durchzuführen, mehr als berechtigt sind.
Bericht „Steuerreformen in den EU-Mitgliedsstaaten“
Diese Woche publizierte die EU- Kommission außerdem ihren jährlichen Bericht über „Steuerreformen in den EU-Mitgliedsstaaten 2014- Herausforderungen der Steuerpolitik für das wirtschaftliche Wachstum und die fiskalische Nachhaltigkeit“. Er bietet einen Überblick über die von den EU-Mitgliedstaaten umgesetzten wichtigsten Steuerreformen und zeigt die steuerpolitischen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, auf. Auch dieser Bericht zeigt, dass die steuerliche Belastung von Arbeit in der EU hoch ist. Es wird weiters konstatiert, dass die Reduzierung dieser Belastung durch die Verlagerung in andere Bereiche weniger schädlich für das Wachstum sein könnte und somit nach Ansicht der EU- Kommission positive Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung haben würde.
Global Wealth Report 2014
Erstaunliche Ergebnisse konnten jüngst auch neu erschienenen Berichten zweier Schweizer Privatbanken entnommen werden. So kommt die Bank Julius Baer in ihrem kürzlich vorgestellten “Wealth Report: Europe” zu dem Schluss, dass die Vermögen in Europa im Jahr 2013 bereits das hohe Vorkrisen-Niveau wieder übertroffen und mit EUR 56 Billionen ein neues Rekordniveau erreicht haben. Zu den Ländern mit der höchsten Vermögenskonzentration zählen laut Julius Baer Deutschland und Österreich. Die Reichen haben also die Krise unbeschadet überstanden und werden noch reicher, während Europa unter Rekordarbeitslosigkeit und steigender Armut ächzt. Ähnliche Ergebnisse können auch dem in dieser Woche veröffentlichten „Global Wealth Report 2014“ der Credit Suisse entnommen werden. Das Vermögen aller privaten Haushalte liegt weltweit mit 263 Billionen US-Dollar auf dem höchsten Stand aller Zeiten. Alleine in den vergangenen 12 Monaten gab es einen Zuwachs von 8,3%. Weltweit gibt es derzeit 18 Millionen MillionärInnen, und die Studie prognostiziert, dass bis zum Jahr 2019 ihre Zahl auf mehr als 53 Millionen steigen könnte. In Bezug auf das Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen bleibt die Schweiz mit 581.000 US-Dollar weltweiter Spitzenreiter, gefolgt von Australien und Norwegen.
Auch Österreich ist ein großer Profiteur steigender Vermögenszuwächse: Derzeit gibt es 233.000 MillionärInnen, bis 2019 sollen es laut Schätzung 700.000 werden. Vor dem Hintergrund, dass das Vermögen der ÖsterreicherInnen seit dem Jahr 2000 um rund 172% gestiegen ist, die Einkommen der ArbeitnehmerInnen im selben Zeitraum aber nur um 35,7%, ist eine gesamtgesellschaftliche Debatte über gerechtere Verteilung dringend- notwendig.
AK und ÖGB-Veranstaltung in Brüssel: Was macht die EU für mehr Steuergerechtigkeit?
Zur aktuellen politischen Debatte über die wachsende Zahl der Einkommen und die Konzentration von Vermögen auf eine kleine Elite tragen auch die Brüsseler Büros von AK und ÖGB mit einer Podiumsdiskussion in Brüssel bei. Steuerverlagerung und Steuerdumping in der EU werden die zentralen Themen der hochkarätig besetzten AK/ÖGB- Veranstaltung u.a. mit ÖGB-Präsident Erich Foglar, der österreichischen OECD-Botschafterin Marlies Stubits und Kommissions-Generaldirektor Heinz Zourek sein.
Weiterführende Informationen:
Bericht Steuertrends in der Europäischen Union (nur auf Englisch verfügbar)
Bericht Steuerreformen in den EU Mitgliedsstaaten (nur auf Englisch verfügbar)
Studie „Global Wealth Report 2014“ (nur auf Englisch verfügbar)
Studie „Wealth Report: Europe“ (nur auf Englisch verfügbar)
Der jährliche Bericht von Eurostat und der EU-Kommission (Juni 2014) legt das unterschiedliche Steueraufkommen der Mitgliedstaaten dar und untersucht die Trends bei der Besteuerung von Arbeit, Konsum und Kapital. Die größte Quelle des Steueraufkommens war laut diesem Bericht in den EU27 Ländern Steuern auf Arbeit (51%), gefolgt von Steuern auf Konsum mit rund 29% und Steuern auf Kapital mit 21%. Die durchschnittliche EU- Abgabenquote (die Summe aller Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Prozent des Bruttoinlandsproduktes) erreichte 2012 mit 39,4% einen leichten Aufschwung, im Vorjahr lag der Wert bei 38,8%. Bei der gesamten Abgabenbelastung (Summe der Steuern und Sozialabgaben inklusive ArbeitnehmerInnenbeiträge abzüglich Sozialtransfers) befindet sich Österreich im oberen Feld mit 43,1%. Dieser Wert lag nur 2003 höher mit 43,3%. Wenn man Österreich anderen EU-Ländern gegenüberstellt, kristallisiert sich heraus, dass die Besteuerung von Kapital im Vergleich eher im unteren Mittelfeld liegt (Ö 15,2%, EU Durchschnitt 20,8%, Luxemburg 27,5%). Die Steuern auf Konsum sind in Österreich im Zeitraum von 2002 auf 2012 von 28,5% auf 27,6% gesunken und sind somit unter dem EU-Durchschnitt (28,5%), was den VerbraucherInnen zugutekommt. Österreich liegt bei der Besteuerung von Arbeit an oberster Spitze mit 57,4%, der EU- Durchschnitt liegt bei 51%. Arbeit wird nur in Schweden (58,6%) noch höher besteuert als in Österreich. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Forderung von AK und ÖGB, so rasch wie möglich eine Lohnsteuersenkung durchzuführen, mehr als berechtigt sind.
Bericht „Steuerreformen in den EU-Mitgliedsstaaten“
Diese Woche publizierte die EU- Kommission außerdem ihren jährlichen Bericht über „Steuerreformen in den EU-Mitgliedsstaaten 2014- Herausforderungen der Steuerpolitik für das wirtschaftliche Wachstum und die fiskalische Nachhaltigkeit“. Er bietet einen Überblick über die von den EU-Mitgliedstaaten umgesetzten wichtigsten Steuerreformen und zeigt die steuerpolitischen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, auf. Auch dieser Bericht zeigt, dass die steuerliche Belastung von Arbeit in der EU hoch ist. Es wird weiters konstatiert, dass die Reduzierung dieser Belastung durch die Verlagerung in andere Bereiche weniger schädlich für das Wachstum sein könnte und somit nach Ansicht der EU- Kommission positive Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung haben würde.
Global Wealth Report 2014
Erstaunliche Ergebnisse konnten jüngst auch neu erschienenen Berichten zweier Schweizer Privatbanken entnommen werden. So kommt die Bank Julius Baer in ihrem kürzlich vorgestellten “Wealth Report: Europe” zu dem Schluss, dass die Vermögen in Europa im Jahr 2013 bereits das hohe Vorkrisen-Niveau wieder übertroffen und mit EUR 56 Billionen ein neues Rekordniveau erreicht haben. Zu den Ländern mit der höchsten Vermögenskonzentration zählen laut Julius Baer Deutschland und Österreich. Die Reichen haben also die Krise unbeschadet überstanden und werden noch reicher, während Europa unter Rekordarbeitslosigkeit und steigender Armut ächzt. Ähnliche Ergebnisse können auch dem in dieser Woche veröffentlichten „Global Wealth Report 2014“ der Credit Suisse entnommen werden. Das Vermögen aller privaten Haushalte liegt weltweit mit 263 Billionen US-Dollar auf dem höchsten Stand aller Zeiten. Alleine in den vergangenen 12 Monaten gab es einen Zuwachs von 8,3%. Weltweit gibt es derzeit 18 Millionen MillionärInnen, und die Studie prognostiziert, dass bis zum Jahr 2019 ihre Zahl auf mehr als 53 Millionen steigen könnte. In Bezug auf das Pro-Kopf-Durchschnittsvermögen bleibt die Schweiz mit 581.000 US-Dollar weltweiter Spitzenreiter, gefolgt von Australien und Norwegen.
Auch Österreich ist ein großer Profiteur steigender Vermögenszuwächse: Derzeit gibt es 233.000 MillionärInnen, bis 2019 sollen es laut Schätzung 700.000 werden. Vor dem Hintergrund, dass das Vermögen der ÖsterreicherInnen seit dem Jahr 2000 um rund 172% gestiegen ist, die Einkommen der ArbeitnehmerInnen im selben Zeitraum aber nur um 35,7%, ist eine gesamtgesellschaftliche Debatte über gerechtere Verteilung dringend- notwendig.
AK und ÖGB-Veranstaltung in Brüssel: Was macht die EU für mehr Steuergerechtigkeit?
Zur aktuellen politischen Debatte über die wachsende Zahl der Einkommen und die Konzentration von Vermögen auf eine kleine Elite tragen auch die Brüsseler Büros von AK und ÖGB mit einer Podiumsdiskussion in Brüssel bei. Steuerverlagerung und Steuerdumping in der EU werden die zentralen Themen der hochkarätig besetzten AK/ÖGB- Veranstaltung u.a. mit ÖGB-Präsident Erich Foglar, der österreichischen OECD-Botschafterin Marlies Stubits und Kommissions-Generaldirektor Heinz Zourek sein.
Weiterführende Informationen:
Bericht Steuertrends in der Europäischen Union (nur auf Englisch verfügbar)
Bericht Steuerreformen in den EU Mitgliedsstaaten (nur auf Englisch verfügbar)
Studie „Global Wealth Report 2014“ (nur auf Englisch verfügbar)
Studie „Wealth Report: Europe“ (nur auf Englisch verfügbar)