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Nächstes Jahr läuft die Strategie für die Geschlechtergleichstellung der EU-Kommission aus. Dies nahm das EU-Parlament zum Anlass einen Workshop unter dem Titel "Eine neue Strategie für die Gleichstellung nach 2015" in Brüssel zu organisieren, um schon frühzeitig Empfehlungen aus Sicht des EU-Parlaments auszusprechen. Zu diesem Zwecke wurde auch eine Studie mit den wichtigsten Forderungen vorgestellt. Die Forderungen sind nicht neu, denn auch in den letzten Jahren waren leider die Fortschritte auf dem Gebiet der Geschlechtergleichstellung nicht zufriedenstellend.
Viel muss noch getan werden, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen

Gender Mainstreaming, die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen, der Mutterschaftsurlaub, Frauen in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungspositionen, Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sowie Gleichstellung in der Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit - das waren die Themen, über die während des Workshops mit ExpertInnen aus unterschiedlichen Ländern diskutiert wurde. Die ExpertInnen analysierten die Situation und gaben Handlungsempfehlungen für die Europäische Kommission und andere europäische Akteure ab. Unisono kam zum Ausdruck, dass man von einer Gleichstellung von Frauen und Männern noch weit entfernt sei. Die Krise in Europa reduzierte zwar die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, nur leider ist das nur dem Anschein nach so. Die Universitätsprofessorin Marcela Corsi untermauerte dies eindrücklich mit Statistiken und kam zum Schluss, dass durch die Krise nun beide Geschlechter schlechter dran sind. Auch beim Lohngefälle hat sich in den letzten Jahren wenig getan, so Corsi. Daher forderte sie, dass Gleichstellungspolitik unmittelbar in die Krisenpolitik der EU Eingang finden muß. Die Grüne Abgeordnete Vana sprach bei ihrer Wortmeldung während des Workshops das Problem an, dass in Österreich die höheren Beschäftigungsquoten von Frauen, die an sich erfreulich sind, ausschließlich auf die Zunahme von Teilzeitarbeit zurückzuführen sind. Ein Zustand, so Vana, der das Bild der damit angeblich einhergehenden Verbesserung der Situation der Frauen in der Realität nicht wirklich widerspiegelt.

Gleichstellungspolitik war immer schon ein Anliegen des EU-Parlaments


Die Gleichstellung von Frauen und Männern war dem Europäischen Parlament bereits immer ein wichtiges Anliegen und gehört mit zu den wesentlichen Werten der EU. Um die Gleichstellung voranzubringen, verabschiedete das Parlament zum Beispiel einen Bericht zur Frauenquote in Aufsichtsräten. Der Workshop zeigte aber deutlich, dass viele Probleme seit Jahren bekannt sind, aber wirkliche Fortschritte nicht stattgefunden haben.

Weiterführende Informationen:


Studie des EU-Parlaments „Eine neue Strategie für die Gleichstellung nach 2015“ (nur auf Englisch)


Präsentationen der Panelisten zu einer neuen Strategie für die Gleichstellung nach 2015