Nachrichten

Zurück
Der Verbraucherbarometer spiegelt jährlich die subjektive Zufriedenheit der KonsumentInnen mit verschiedensten Marktsektoren wider. Die EU-Kommission möchte aus den Ergebnissen Rückschlüsse für die Optimierung des Binnenmarkts aus VerbraucherInnensicht ziehen. Die umfassenden europaweiten Umfragen zeigen, dass die Kundenzufriedenheit bei VerbraucherInnenkrediten und den Treibstoffmärkten sogar noch weiter abgenommen hat, vor allem im Bereich des subjektiven Vertrauens und der Preisvergleichbarkeit. Österreich steht in der Kategorie „Beschwerden“ relativ und absolut ziemlich schlecht da, wobei die Vergleichbarkeit zwischen den Mitgliedstaaten aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethoden und Fragestellungen nicht voll gegeben ist.
Verbraucherbarometer hilft EU-Mitgliedstaaten, ihre Märkte zu optimieren

Aus VerbraucherInnen- und Unternehmersicht ist der EU-weite Verbraucherbarometer durchaus nützlich. Denn die erhobenen Barometerdaten, vor allem im Bereich des Marktvertrauensindikators, liefern nützliche Informationen für die Mitgliedstaaten, um ihre Märkte für VerbraucherInnen zu verbessern. Die nationalen Indizes des Verbraucherbarometers geben den Mitgliedstaaten einen Überblick über die Verbraucherfreundlichkeit und Funktionsweise ihrer Märkte. Daraufhin können die Mitgliedstaaten ihrer Prioritäten neu ausrichten.

Wichtigste Ergebnisse des Verbraucherbarometers

Die Umfragen bei den Verbrauchern zeigen vor allem Defizite bei Dienstleistungen und Produkten in folgenden Märkten: „Investitionen, Pensionen und Wertpapiere“, „Immobiliendienstleistungen“, „Häuserkredite“, „TV-Anbieter“, „Dienstleistungen bei Eisenbahnen“, „Dienstleistungen bei Elektrizitätsversorgern“, „Internet-Anbieter“, „Leihautos“, „Handyanbieter“, „Girokonten“, „Darlehen und Kreditkarten“ und „Treibstoffe“. Die Umfragen zeigen auch, dass sich die KundInnenzufriedenheit bei „Handyanbietern“ verbessert hat. Dieses Marktsegment liegt aber trotzdem in vielen Mitgliedsstaaten ganz unten in der Zufriedenheitsskala. In Österreich liegt dieser Bereich an drittletzter Stelle.

Aus österreichischer KundInnensicht liegen die Marksegmente „Kultur und Unterhaltung“, „Dienstleistungen im Bereich der persönlichen Betreuung“ und „Ferienunterbringung“ an vorderster Stelle. Die Bereiche „Investitionen, Pensionen und Wertpapiere“, „Immobiliendienstleistungen“ befinden sich neben der Kategorie „Handyanbieter“ im untersten Bereich.

Die Kommission kündigt in den Schlussfolgerungen des Verbraucherbarometers aufgrund der schlechten Ergebnisse der Umfragen im Bereich der Verbraucherkredite (Hypotheken, Darlehen und Kreditkarten) eine Revision der VerbraucherInnenkreditrichtlinie für 2013 an. Außerdem möchte die EU-Kommission genauer prüfen, warum es im Bereich der Treibstoffe große KundInnenunzufriedenheit gibt. Preisschwankungen in diesem Bereich seien nicht nur auf internationale Marktentwicklungen zurückzuführen, sondern müssten auch auf unlautere Geschäftspraktiken hin untersucht werden.

Um die Daten der Umfragen noch vergleichbarer zu machen, verhandelt die EU-Kommission derzeit mit den Mitgliedstaaten über eine harmonisierte Erhebungsmethode. Die soll den Binnenmarkt für die VerbraucherInnen weiter stärken.

Weiterführender Link:

http://ec.europa.eu/consumers/consumer_research/editions/docs/6th_edition_scoreboard_en.pdf (nur in Englisch verfügbar)