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Bereits seit 2005 führen die EU-Institutionen mit Kroatien Verhandlungen über einen Beitritt zur Europäischen Union. Im ersten Halbjahr 2011 möchte der Rat die Gespräche mit den kroatischen VertreterInnen abschließen. Wann Kroatien der Europäischen Union aber schlussendlich beitreten wird, ist nach wie vor nicht fixiert.
Diese Woche verabschiedete das Europäische Parlament eine Entschließung über die Fortschritte der Verhandlungen der EU mit Kroatien. Das Europäische Parlament spricht sich weiterhin rückhaltlos für die Mitgliedschaft Kroatiens in der Europäischen Union aus. Ungarn, das derzeit die Ratspräsidentschaft innehat, möchte ebenfalls so rasch wie möglich die Verhandlungen mit Kroatien abschließen.

Aus Sicht der EU-Institutionen sind bei der öffentlichen Verwaltung noch Fortschritte nötig, ebenso bei der Korruptionsbekämpfung und bei der Überwindung der strukturellen Schwächen in der Wirtschaft. Das Europäische Parlament empfiehlt der kroatischen Regierung außerdem sich mit den sehr geringen Beschäftigungsraten zu befassen und die Beteiligung am Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Als problematisch haben sich bei den Verhandlungen insbesondere die Grenzstreitigkeiten mit Nachbarländern wie Slowenien, Serbien, Montenegro sowie Bosnien und Herzegowina erwiesen. Ende 2010 konnte Kroatien mit Slowenien aber eine Einigung im Rahmen einer Schiedsvereinbarung erzielen.

Beunruhigung bei der Europäischen Union löst aber die Skepsis der kroatischen Bevölkerung gegenüber einem EU-Beitritt aus. Laut einer Eurobarometer-Umfrage befürchtet die Mehrheit der KroatInnen, dass eine Mitgliedschaft nicht gut für ihr Land sei.