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Die EU-Kommission stellte diese Woche eine Mitteilung zu Rohstoffen vor, in der sie eine Strategie zum Umgang mit steigenden und volatileren Preisen von Rohstoffen und Agrarprodukten skizziert. Durch eine Drei-Säulen-Strategie soll die Versorgung mit Rohstoffen sichergestellt und die Spekulation mit Rohstoffen eingeschränkt werden.
Erhöhte Nachfrage und Angebot

Die steigende Nachfrage ist, so die EU-Kommission, einer der Hauptfaktoren für steigende und volatilere Preise der Rohstoffe und Agrargüter. Vor allem Schwellenländer fragten im letzten Jahrzehnt verstärkt Rohstoffe nach. Dem will die Kommission mit einer Drei-Säulen-Strategie begegnen: Durch den Ausbau der Rohstoffförderung innerhalb der EU, einer gesicherten Versorgung mit Rohstoffen von außerhalb der EU („Rohstoffdiplomatie“) und einer besseren Nutzung von Rohstoffen durch Recycling.

Eine weitere Ursache für steigende und volatilere Preise ist die Zunahme von Spekulation und die wachsende Bedeutung der Finanzmärkte. Das Handelsvolumen an den Rohstoffmärkten steigt schneller als die Produktion und Förderung. Ziel der Kommission ist es, das Funktionieren der Termin- und Spotmärkte zu verbessern, indem Transparenz und Information gesteigert und das Regelwerk überarbeitet wird.

Mehr Transparenz und Information


Konkret sieht das Papier der Kommission die Überarbeitung der Richtlinie zu Marktmissbrauch sowie der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) vor. Ein Vorschlag für Regeln zu OTC-Derivaten wurde von der Kommission angenommen, welcher das systemische Risiko verringern und die Transparenz erhöhen soll. Zusätzliche Maßnahmen, wie eine Schranke für die Zahl der Positionen, die am Rohstoffmarkt gehalten werden dürfen, sollen zurzeit nicht eingeführt werden. Für die Zukunft auszuschließen ist dies allerdings nicht.

Nahrungsmittel und Spekulation

Für das Problem von Preisblasen bei Nahrungsmitteln und Agrargütern, die in den letzten Jahren zu Nahrungsengpässen in vielen Regionen führten , sieht die Kommission als zentralen Faktor vor allem klimatische Auswirkungen, aber auch der Finanzsektor sei eine weitere Ursache für die Preisentwicklung. Die Kommission erwartet, dass die Nahrungsmittelpreise über den historischen Preisen bleiben werden. Von der Kommission wird ein weltweites Herangehen an das Problem von steigenden Nahrungsmittelpreisen und der Versorgung mit Lebensmitteln unterstützt , vor allem im Rahmen der G20, in der Frankreich 2011 den Vorsitz hat.

Weiterführende Informationen:

Communication on commodity markets and raw materials (nur in Englisch)


Memo: Questions and Answers on the Communication on Commodity Markets and Raw Materials (nur in Englisch)