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Die Berücksichtigung von Umweltkosten bei der Berechnung der LKW-Maut verursacht kaum Zusatzkosten. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Joint Research Centers, die diese Woche im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments vorgestellt wurde. Der CO2-Ausstoß hingegen würde merkbar zurückgehen, die Autoren gehen von einem deutlichen Wohlfahrtsgewinn aus.

Sechs verschiedene Verkehrskorridore wurden in der Studie untersucht, unter anderem auch der Korridor Milano-Lübeck, der teilweise über Österreich führt. Darüber hinaus wurden 4 verschiedene Szenarien ausgearbeitet, die von unterschiedlichen Gebührenniveaus ausgehen. Die Ergebnisse: Die Transportkosten steigen je nach Verkehrskorridor zwischen 1,8 und 5,2 %. Im Falle des Verkehrskorridors Milano-Lübeck wurde eine Steigerung von 3,1 % errechnet.

Für die EU-Hauptverkehrsstrecken wurde ein Wohlfahrtsgewinn von 1,8 Mrd. € errechnet. Die CO2-Emissionen gehen der Studie zufolge um 8 % zurück. Ein von der Unternehmerlobby immer wieder gern verwendetes Argument „die höheren Kosten müssen dann die Konsumenten zahlen“ wurde in der Studie ebenfalls untersucht. Umgerechnet auf eine LKW-Ladung Blue-Jeans beispielsweise wirken sich die zusätzlichen Transportkosten gerade einmal mit 0,05 % je Blue Jean aus. Offensichtlich so wenig, dass mit einer Weitergabe der Zusatzkosten kaum zu rechnen ist: Die Autoren rechnen vielmehr damit, dass sich die Frächter auf die Erhöhung ihrer Transporteffizienz konzentrieren und zum Beispiel Leerfahrten vermeiden werden. Auch der Wettbewerb soll mit der Einbeziehung der externen Kosten in die LKW-Maut gegenüber anderen Verkehrsträgern wie der Schiene oder dem Seeweg fairer werden.

Die Studienautoren ziehen eine außerordentlich positive Bilanz aus den Ergebnissen und hoffen, dass eine LKW-Maut, die Umweltkosten mitberücksichtigt, mittelfristig zu Änderungen im Transportwesen führen und der Gesellschaft als Ganzes einen Gewinn bringen kann.