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Die alternde Bevölkerung in Europa wird in Zukunft große gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen. Deshalb ist es wichtig, dass sich alle beteiligten Akteure der Herausforderungen und Chancen bewusst werden, die diese mit sich bringen. Eine gut funktionierende öffentliche Pensions- und Krankenversicherung sind ein wichtiges Element, um aktives Altern und die Integration älterer Menschen in die Gesellschaft zu bewerkstelligen, so die Herausgeber der Publikation „How to promote Ageing well in Europe“, die diesen Mittwoch in Brüssel vorgestellt wurde.
Aktuell leben in der EU 150 Millionen Menschen, die der Generation 50+ angehören. In ein paar Jahrzehnten, werden die Hälfte aller EU-BürgerInnen über 50 Jahre alt sein. Diese demografischen Veränderungen werden einen enormen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Deshalb ist es wichtig, dass sich alle betroffenen Akteure, die Herausforderungen aber auch die positiven Möglichkeiten die eine alternde Bevölkerung mit sich bringen, bedenken. Für 2012 ist das europäische Jahr zum Thema „active ageing und intergenerational solidarity“ geplant, um dieses Thema öffentlichkeitswirksam zu behandeln.

Der Herausforderungen und Chancen bewusst werden
Es gibt viele Bereiche in der Gesellschaft, bei denen auf die speziellen Bedürfnisse und Wünsche alter Menschen eingegangen werden muss. Neben guter Absicherung durch ein nachhaltig funktionierendes öffentliches Pensionssystem, Pflegeleistungen und qualitätsvolle Gesundheitsvorsorge sind das aber auch Bereiche wie barrierefreier öffentlicher Verkehr, Wohnen und Kultur- und Freizeitdienstleistung, die ein „aktives“ Altern fördern können.

Auf regionaler Ebene gibt es bereits eine Reihe von erfolgreichen EU-Projekten für ältere Menschen, die unter anderem durch den Europäischen Sozialfonds und die Strukturfonds finanziert werden. Die Publikation „How to Promote Ageing Well in Europe“ wurde vom Ausschuss der Regionen und AGE – einer Dachorganisation für die Interessen älterer Menschen – herausgegeben und diesen Mittwoch im Zuge der „Open Days for Cities and Regions“ in Brüssel vorgestellt. Sie stellt „best practice“ Beispiele für die Förderung und Integration der Interessen älterer Menschen vor und möchte damit Entscheidungsträger auf regionaler Ebene unterstützen, denen es oft an Informationen mangelt, wie Finanzierung aus den EU-Fonds in Anspruch genommen werden kann und welche Projekte zu derselben Problemstellung bereits bestehen.

Veränderungen auch für die „Jungen“
Die alternde Bevölkerung stellt natürlich auch die junge Generation vor große Herausforderungen; Unter anderem werden große Veränderungen am Arbeitsmarkt aufgrund der sich ändernden Nachfragestruktur auf sie zukommen. In den kommenden Jahren werden mehr Dienstleistungen wie Pflege und Gesundheitsdienstleistungen für ältere Personen angeboten werden müssen, aber auch im Freizeit- und Kultursektor, bei den Transport- und Finanzdienstleistungen wird es eine steigende Nachfrage geben.

Öffentliche Pensions- und Gesundheitsvorsorge wichtig
Lambert van Nistelrooij von der Europäischen Volkspartei, der sich in der inter-ageing Arbeitsgruppe im europäischen Parlament mit dem Thema demografische Veränderung befasst, betonte bei der Vorstellung der Publikation, dass es besonders wichtig sei, die nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Sozialversicherungssysteme auch in Zukunft zu gewährleisten, um ältere Personen vor Armut und Krankheit schützen zu können. In Zukunft werden ArbeitnehmerInnen länger im aktiven Erwerbsleben stehen. Die Weiterbildung älterer ArbeitnehmerInnen und die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen ist ein Muss, um das zu bewerkstelligen. Die Direktorin von AGE, Ann-Sophie Parent, wies darauf hin, dass zwar die Lebenserwartung innerhalb der EU hoch sei, jedoch große regionale Unterschiede bestehen und die Menschen zwar alt werden, aber nicht gesund im Alter sind. Gute und leistbare Gesundheitsversorgung und -vorsorge sei, so Parent, ein Muss, um ein aktives Altern und die weitere Integration älterer Menschen in die Gesellschaft zu ermöglichen.


Weiterführende Informationen:

Website von AGE (nur auf Englisch verfügbar)