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Im Vorfeld des internationalen Frauentages präsentierten Kommissionspräsident Barroso und Vize-Kommissionspräsidentin Reding eine Frauen-Charta, die Arbeitsgrundlage der Kommission für die nächsten Jahre werden soll. Gleichzeitig fiel der Startschuss zur zweiten Phase der Equal Pay Kampagne, die sich vermehrt auf das Schließen der Gehaltsschere in den einzelnen Mitgliedsstaaten konzentrieren soll.
Eine Charta für Frauen

Die Frauen-Charta ist eine politische Willenserklärung, die fünf inhaltliche Schlüsselbereiche abdeckt. Die Ziele sind die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt, ein deutlicher Abbau von Lohnunterschieden, eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen und Männern an politischen Entscheidungsprozessen, die Beendigung von Gewalt an Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter über die Grenzen der Europäischen Union hinaus. Viviane Reding betont vor allem die Notwendigkeit, gegen die Gewalt an Frauen vorzugehen. „Denn hier werden Grundrechte verletzt; die Menschenwürde, das Recht auf Leben und die Unverletzlichkeit der Person. Ich werde dafür sorgen, dass die Strategie entschlossene Maßnahmen gegen die Genitalverstümmelung bei Frauen beinhaltet“, so Reding in einer Aussendung.

Die Einkommensschere schließen

Der alljährliche Bericht der Europäischen Kommission zur Einkommensungleichheit zwischen Männern und Frauen hat Österreich erneut ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. In fast keinem anderen Land der EU verdienen Frauen so viel weniger als ihre männlichen Kollegen wie bei uns. Der Präsentation des Berichtes folgte der Start für die zweite Phase der „Equal Pay“ Kampagne. Diese zweite Phase konzentriert sich im Gegensatz zur ersten auf die Situation der jeweiligen Mitgliedsstaaten. Bei der Kampagnenpräsentation kündigte Reding an, mit allen Mitgliedsstaaten Ziele zu vereinbaren. Darüber hinaus droht die Kommissarin mit schärferen Sanktionen für ArbeitgeberInnen, die sich nicht an die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Gleichbehandlung zwischen Männern und Frauen halten. Als wichtiges Instrument, um Einkommensunterschiede überhaupt sichtbar zu machen, nennt sie die Offenlegung von Gehältern im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft – ein Schritt, der aus der Perspektive der österreichischen Arbeitnehmerinnen mehr als notwendig wäre.


Weiterführende Informationen:

Die Presseaussendung der Kommission zur Frauen-Charta

Die Homepage zur Equal Pay Kampagne