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Die Kommission stellte diese Woche eine neue Eurobarometer-Umfrage zum Thema Armut und soziale Ausgrenzung vor und veranstaltete eine Konferenz unter dem Motto „Armut: Zwischen Wahrnehmung und Realität – Eine kommunikative Herausforderung“. Die Erhebung und die Konferenz stehen im Zusammenhang mit dem Europäischen Jahr 2010 gegen Armut, welches eine breite Öffentlichkeit erreichen und unterschiedliche Wahrnehmungen von Armut und sozialer Ausgrenzung beleuchten soll.
89 % der Europäer wünschen sich, dass die Regierungen gegen Armut etwas unternehmen und 75 % erwarten Maßnahmen von der EU. Das Europäische Jahr 2010 bietet sich als Gelegenheit an, den Wünschen auch Taten folgen zu lassen. Armut entsteht schleichend und beginnt am häufigsten mit Arbeitslosigkeit, zu niedrigen Löhnen, unzureichenden Sozialleistungen, aber auch mit fehlender bzw unzureichender schulischer und beruflicher Bildung. Armut wird als Zugangsbeschränkung gesehen, die nur schwer zu überwinden ist. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich vor zehn Jahren das Versprechen gegeben, „die Beseitigung der Armut (bis 2010) entscheidend voranzubringen“. Leider leben aber noch immer viele Europäer in Armut und es bedarf einer kollektiven Anstrengung um die Armutsbekämpfung als vorrangiges Ziel anzusehen.

Das Europäische Jahr 2010 gegen Armut bietet die Chance den Erwartungen der Bürger gerecht zu werden, meinte Kommissar Spidla anlässlich der Konferenz zum Thema „Armut: Zwischen Wahrnehmung und Realität – Eine kommunikative Herausforderung“. Die Ergebnisse der Konferenz selbst waren wenig überraschend. Unisono wurden mehr Anstrengungen der Politik gefordert, sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene. Präsident Barroso forderte in seiner Ansprache eine Koalition gegen die Armut und sprach auch von einer moralischen Herausforderung. Die „neuen“ Medien werden eine wichtige Rolle beim Kampf gegen die Armut spielen. Facebook, Twitter, Youtube und die vielen anderen sozialen Plattformen im Internet strich Kommissar Spidla als Vermittler für die Anliegen der Ärmsten heraus. Dies mag fast zynisch klingen, denn gerade die Menschen am Rande der Gesellschaft haben gewiss andere Sorgen, als sich via Internet über ihren Überlebenskampf auszutauschen. Vielmehr ist entschiedenes Handeln der Politik gefordert. Es müssen finanzielle Mittel in die Hand genommen werden, damit nicht weiterhin 80 Millionen Bürger in Europa, teils trotz Arbeit, unter der Armutsgrenze leben.


Weiterführende Informationen:

Presseaussendung der EU Kommission zur Eurobarometer-Erhebung

Eurobarometer-Erhebung (nur in Englisch)

Homepage: Europäisches Jahr 2010 gegen Armut und soziale Ausgrenzung (nur in Englisch)