Nachrichten

Zurück
Im Zuge der weltweiten Finanzkrise wurden die Kriterien für die Inanspruchnahme des Europäischen Globalisierungsfonds Mitte des Jahres geändert: Die Fondsmittel stehen nun auch ArbeitnehmerInnen zu, die infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise entlassen wurden. 21 Anträge für Beihilfen aus dem Europäischen Globalisierungsfonds wurden heuer bereits gestellt und damit um 8 mehr als in den letzten beiden Jahren zusammen.
Voraussetzung für die Inanspruchnahme des Europäischen Globalisierungsfonds (EGF) ist die Entlassung von mindestens 500 ArbeitnehmerInnen in einem Unternehmen oder in einer bzw. zwei aneinandergrenzenden Regionen. Bei kleinen Arbeitsmärkten kann die Zahl auch darunter liegen.

Heuer wurden bei der Kommission bereits 21 Anträge mit einem Volumen von insgesamt knapp 156 Millionen € eingereicht. Der von den beantragten Mitteln mit Abstand größte Antrag kommt vom französischen Autounternehmen Renault: Rund 57 Mio. € sollen für die Unterstützung von 3.582 gekündigten ArbeitnehmerInnen aus dem EGF fließen. Das entspricht einer Förderung pro Kopf von rund 15.900 €. Auch Österreich hat bereits einen Antrag bei der Kommission eingereicht und zwar für die Automobilbranche in der Steiermark: Für 744 Beschäftigte sollen rund 5,7 Mio. € aus dem EGF zur Verfügung gestellt werden.

Auffallend ist, dass 9 der 34 Anträge aus den Jahren 2007 bis 2009 die Textilbranche (vor allem aus Italien und Belgien) betreffen, gefolgt von 8 Anträgen aus dem Automobilsektor (insbesondere aus Spanien und Frankreich) und 3 Anträgen aus der Mobiltelefonie (vor allem aus Deutschland).

15 der 27 EU-Mitgliedsländer haben bisher einen EGF-Antrag gestellt. Am häufigsten haben sich Spanien, Italien und Litauen diesbezüglich an die Kommission gewandt, mit je 5 Anträgen. 12 der 15 „alten“ Mitgliedstaaten haben in den letzten 3 Jahren bereits einmal einen Antrag eingereicht, von den „neuen“ Mitgliedstaaten waren es mit Bulgarien, Litauen und Malta jedoch erst 3 der 12 Länder.

Mit einem verfügbaren Budgetrahmen von 500 Mio. € jährlich ist das Volumen für EGF-Maßnahmen noch lange nicht ausgeschöpft. Für 2009 ist aber zu erwarten, dass noch weitere Unterstützungsanträge gestellt werden.

Die Möglichkeit Mittel aus dem Europäischen Globalisierungsfonds im Rahmen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in Anspruch zu nehmen besteht noch für Anträge bis 31. Dezember 2011.