Publikationen
ZurückDie schwere Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass das gegenwärtige Regulierungssystem, das stark modellbasierte Annahmen trifft, die ihrerseits auf historischen Daten basieren, in Verbindung mit Bewertungsregeln des true and fair value accounting zu unerwünschten prozyklischen Effekte führen kann und die Krise nicht verhindern konnte. Ganz wesentlich zum Aufbau des systemischen Risikos beigetragen haben auch jene Teile des Finanzsystems, die von der Regulierung nicht oder nur unzureichend erfasst sind.
Zum Teil erfolgte dies über ein Schattenbanksystem durch off-balance Geschäfte und special investment vehicles, die zu einem nicht unerheblichen Teil auch in nicht oder nur unzureichend kooperativen Jurisdiktionen mit unzureichenden regulatorischen Standards angesiedelt werden. Dadurch entstand ein exzessiv hoher Leverage, der nur so lange aufrecht erhalten werden konnte, als die Illusion immer verfügbarer Liquidität aufrecht blieb. Nach dem Ausbruch der Krise konnte nur durch massive Interventionen der Zentralbanken und Regierungen unter Verwendung von hohen Steuermitteln Schlimmeres verhindert werden.