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Die neue Frühlingswachstumsprognose, die Wirtschafts-und Währungskommissar Pierre Mosco-vici diese Woche präsentierte, zeigt einmal mehr, dass die europäische Wirtschaft 8 Jahren nach dem Ausbruch der Krise nicht vom Fleck kommt. Trotz leichtem Wachstum bleibt die Situation am Arbeitsmarkt und die Einkommenssituation der unteren Haushalte schwierig.

Die veröffentlichten Daten der Kommission verdeutlichen, dass das BIP Wachstum ein moderates Plus verzeichnet – von 2,0 Prozent im Jahr 2015 bis zu 1,8 Prozent dieses Jahr und eine weitere leichte Steigerung auf 1,9 Prozent im Jahr 2017. Während der niedrige Ölpreis, der niedrige Wechselkurs des Euros, die lockere Geldpolitik der EZB und die gestiegenen öffentlichen Ausgaben positive Auswirkungen auf das Wachstum haben, bleibt die Lage fragil, da aufstrebende Volkswirtschaften das globale Wachstum drücken. Der Hauptfaktor für die moderate Entwicklung ist und wird auch im kommenden Jahr die Binnennachfrage innerhalb der EU bleiben. Damit profitiert der private Konsum laut Kommission von der verbesserten Lage am Arbeitsmarkt und das aufgrund der niedrigen Inflation gestiegene verfügbare Einkommen der Haushalte (welches im Jahr 2017 wieder sinken sollte, da man ein gestiegenes Preisniveau erwarten wird). Gedrückt wird dieser Aufwärtstrend außerdem von einerseits einer immer größer werdenden Einkommensungleichheit (siehe Grafik), bei der NiedrigverdienerInnen am wenigsten vom Wachstum profitierten, und andererseits von zurückhaltenden Investitionen aufgrund der großen Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaftslage.

 


http://ec.europa.eu/economy_finance/eu/forecasts/2016_spring/spring_forecast_2016_ppt_en.pdf

Die Situation am Arbeitsmarkt bleibt auch weiterhin schwierig. Während die Beschäftigung dieses und nächstes Jahr um 1% steigen wird, bleibt die Arbeitslosenrate mit 9,9 % im Jahr 2017 weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Besonders Griechenland, Spanien und Portugal, die aufgrund der Austeritätspolitik harte Einschnitte quer durch alle Bereiche vornehmen mussten, weisen weiterhin zweistellige Arbeitslosigkeitsquoten auf.

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Kommission – Wachstumsbericht (nur in Englisch verfügbar)

Pressemitteilung

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