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Europa steht vor gewaltigen Herausforderungen. Als eine der Reaktionen darauf verständigte man sich auf EU-Ebene auf die Europa-2020-Strategie. Es wurden Ziele im Bildungsbereich, ein Beschäftigungsziel, Ziele im Bereich der Forschung und Entwicklung, ein Ziel zur Armutsbekämpfung und das berühmte „20-20-20“-Klimaschutz- und Energieziel gefasst. Eine erste Analyse der EU-Kommission hat ergeben, dass Europa zurzeit aber weit davon entfernt ist, die Ziele im Jahre 2020 zu erreichen. Eine herbe Enttäuschung.
Fortschrittsbericht zur Strategie Europa 2020 gibt Aufschluss über Zwischenbilanz

Die EU-Kommission hat in ihrem Fortschrittsbericht zur Europa-2020-Strategie eine erste Analyse der angepeilten Ziele präsentiert. Mit fünf Kernzielen, die in der Strategie näher ausgeführt werden, machte die EU deutlich, wo sie 2020 stehen will: Bis 2020 sollen 75 % der EU-Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren über einen Arbeitsplatz verfügen, 3 % des BIP der EU soll für Forschung und Entwicklung aufgewendet und die „20-20-20“-Klimaschutz- und Energieziele erreicht werden. Der Anteil der SchulabbrecherInnen soll auf unter 10 % abgesenkt werden und mindestens 40 % der jüngeren Generation sollten einen Hochschulabschluss oder eine vergleichbare tertiäre Ausbildung aufweisen können. Die Zahl der in Armut lebenden oder sozial ausgegrenzten Personen sollte um mindestens 20 Millionen gesenkt werden. Bereits heute steht fest, dass die von den Mitgliedstaaten eingegangenen Verpflichtungen nicht ausreichen, um die Ziele im Jahre 2020 zu erreichen. Damit sind die fünf Kernziele in Gefahr. Angesichts der derzeitigen schwierigen Wirtschaftslage und der fortdauernden Haushaltskonsolidierung werden weitere Anstrengungen der Mitgliedstaten von Nöten sein, um nicht ein herbe Enttäuschung in ein paar Jahren zu erleben.

EU-Kommission verlangt nach Strukturreformen


Was muss nun vorrangig unternommen werden, um die Ziele der Europa-2020-Strategie zu erreichen. Um Europa wieder auf die richtige Spur zu bringen sind laut EU-Kommission vorrangig die länderspezifischen Empfehlungen umzusetzen. Diese sind Teil des ersten Zyklus der wirtschaftspolitischen Steuerung, den der Rat im Juli beschlossen hat. Handlungsbedarf besteht speziell bei der Öffnung der Dienstleistungsmärkte, der Verbesserung des ordnungspolitischen Umfelds, der Sicherung der Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten und der Förderung der Energieeffizienz. Es bleibt abzuwarten, ob Europa es wirklich schaffen wird, die Ziele, die es sich selber gesteckt hat, auch umzusetzen.

Weiterführende Information:

Fortschrittsbericht über die Strategie Europa 2020