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Die Europäische Kommission veröffentlichte diese Woche ein Grünbuch mit dem Titel „Die Mobilität junger Menschen zu Lernzwecken fördern”. Ziel ist es, die Mobilität junger Menschen durch einen Auslandsaufenthalt zu steigern, um neue Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben. Ein Auslandsaufenthalt ist heute eine der grundlegenden Möglichkeiten, mit denen insbesondere junge Menschen ihre Chancen auf dem Arbeitmarkt verbessern können.
Gerade in Zeiten der Wirtschaftkrise muß in Aus- und Weiterbildung investiert werden
Die Europäische Kommission betonte schon in ihrem Europäischen Konjunkturprogramm von 2008, dass zwar die Versuchung groß sein mag, angesichts der Wirtschaftskrise weniger in den Bereich der Aus- und Weiterbildung zu investieren. Jedoch müssten gerade in Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten Investitionen in Wissen und Fähigkeiten gewährleistet werden. Damit könnte laut Kommission das Paradoxon bekämpft werden, dass es selbst während schwerer Krisen aufgrund fehlender Fachkräfte in einigen Ländern und Wirtschaftszweigen unbesetzte Arbeitsplätze gibt. Die Kommission ist mit diesem Grünbuch einem Wunsch des Rates nachgekommen, der sowohl die Mitgliedstaaten als auch die Kommission ersuchte, für alle jungen Menschen das Konzept der Mobilität – während des Studiums oder der Ausbildung, in Form eines Berufspraktikums oder im Rahmen von Freiwilligendiensten – weiterzuentwickeln.

Das Grünbuch versucht alle jungen Menschen einzubinden

Laut EU Kommission ist das Grünbuch breit angelegt. Im Mittelpunkt steht die Situation aller jungen Menschen in den verschiedenen Lernkontexten: in Bachelor- und Masterstudiengängen, Promotionsstudien, Praktika, Ausbildungen, im Jugendaustausch, in Freiwilligenarbeit oder beruflicher Bildung innerhalb und außerhalb der Europäischen Union. Das Grünbuch lädt zur Untersuchung der Frage ein, wie die bestehenden und neuen Mechanismen und Instrumente zur Förderung der Mobilität junger Menschen stärker aktiviert und wie die verschiedenen Behördenebenen (europäisch, national, regional und lokal) zusammen mit anderen Stakeholdern (Unternehmen, Zivilgesellschaft, Privatpersonen) mobilisiert werden können.

Struktur des Grünbuchs

Das Grünbuch ist in drei Abschnitte unterteilt. Im ersten Abschnitt wird auf die Fragen bezüglich der Vorbereitung von Mobilitätsphasen, d. h. Information, Motivation, sprachliche Vorbereitung usw. eingegangen. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit dem eigentlichen Auslandsaufenthalt (einschl. Fragen der Unterbringung und des Mentoring) und untersucht die Nachkontrolle von Mobilitätsphasen, wie Anrechnung und Anerkennung der Erfahrung. Im dritten Abschnitt werden Vorschläge zu einer neuen Partnerschaft für die Mobilität junger Menschen vorgestellt. Die EU Kommission lädt alle Stakeholder bis 15.12.2009 ein, Antworten auf die offenen Fragen zu geben, die im Text gestellt werden, sowie weitere Überlegungen und Beispiele bewährter Verfahren zu liefern. Zusätzlich wird es für die breite Öffentlichkeit in einem weiteren Schritt im Internet einen Multiple-Choice-Fragebogen dazu geben.



Presseaussendung der EU Kommission

Grünbuch: Die Mobilität junger Menschen zu Lernzwecken fördern


Multiple-Choice-Fragebogen (abrufbar ab 15.7.2009)