Große Konzerne, kleiner Steuerbeitrag?
Das gehört geändert!
Auch multinationale Konzerne sollen endlich faire Gewinnsteuern bezahlen. Daher müssen sich die FinanzministerInnen auf OECD Ebene rasch auf einen weltweiten Mindeststeuersatz bei der Körperschaftsteuer einigen. Denn aufgrund der Coronakrise sind öffentliche Investitionen dringend notwendig, da können wir uns die Steuervorteile für Konzerne nicht mehr leisten. In den nächsten Tagen treffen sich die G20 – erhöhen wir gemeinsam den Druck, dass diese auch über Mindeststeuersätze verhandeln!
Um die Kampagne für mehr Steuergerechtigkeit zu unterstützen, teilen Sie unsere Sujets mit den hashtags #MakeMultinationalsPay und #TaxJustice in den Sozialen Medien.
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Was wollen wir?
- Ein weltweiter effektiver Mindeststeuersatz für Konzerngewinne
- Ein international akkordiertes, einheitliches Regelwerk für die Ermittlung der Steuerbasis, aufbauend auf den OECD-Vorschlägen
- Mehr Transparenz bei der Besteuerung multinationaler Konzerne, deswegen muss auch das „public Country by Country Reporting“ endlich umgesetzt werden
Warum wir das wollen
Multinationale Konzerne zahlen immer weniger Gewinnsteuern!
Die Regelungen für die internationale Unternehmensbesteuerung sind nicht mehr zeitgemäß. Immer noch versuchen auch EU-Staaten, mit niedrigen Steuersätzen und Steuerdumping Unternehmen anzulocken. Gleichzeitig werden die Steuertricks der Unternehmen immer aggressiver.
Die Probleme sind schon lange bekannt, aber die Politik hat das lange ignoriert. Mittlerweile wissen wir aber:
- Multinationale Konzerne zahlen im Durchschnitt um 30% weniger Körperschaftsteuer als Unternehmen, die ausschließlich lokal tätig sind.
- Die Steuerbelastung der Unternehmen der digitalen Wirtschaft ist mit knapp 9,5% nicht einmal halb so hoch wie die Steuerbelastung der traditionellen Wirtschaft mit 23,2%.
- Multinationale Konzerne verschieben jährlich knapp 40% ihrer Gewinne in Niedrigsteuerländer und Steuersümpfe. Österreich alleine verliert dadurch rund 1 Mrd € an Steuereinnahmen pro Jahr.
- 40% aller globalen Investments (Foreign Direct Investments) sind reines Phantomkapital, das nur der Steuervermeidung multinationaler Konzerne dient.
- Die Steuertricks der Konzerne, die Möglichkeiten zur Steueroptimierung und der schädliche Steuerwettbewerb der Nationalstaaten zusammen führen zu weltweiten Einnahmenverlusten von knapp 240 Mrd. US-Dollar jährlich für die öffentlichen Haushalte. Das entspricht knapp 10% der weltweiten Körperschaftsteuereinnahmen.
- Niedrige Steuern für multinationale Konzerne verschieben die Steuern hin zu ArbeitnehmerInnen und den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die einen immer größeren Beitrag zum Ausgleich leisten müssen.
Die Corona-Krise verschärft die Lage!
Durch COVID-19 wird diese Schieflage noch einmal dramatisch verstärkt: Steuereinnahmen werden (zumindest 2020) weltweit einbrechen. Die milliardenschweren Hilfspakete müssten aber mit zusätzlichen Mitteln finanziert werden. Dazu kommt: Multinationale Konzerne profitieren aufgrund ihrer Größe oft überproportional von den staatlichen Hilfsprogrammen – und darüber hinaus auch vielfach von der Krise selbst (vom Onlinehandel bis zu den Streamingplattformen). Wer mit Steuergeld gerettet wird, muss in Zukunft auch einen fairen Beitrag leisten.
Was uns ein Mindeststeuersatz für Konzerne bringt
Wenn ein einheitlicher, effektiver Mindeststeuersatz für Konzerne OECD-weit eingeführt würde,
- … könnten die weltweiten jährlichen Körperschaftsteuereinnahmen um bis zu 4%, also um bis zu 100 Mrd. USD jährlich steigen
- … würden sich diese Mehreinahmen – mit Ausnahme von den Steuersümpfen – annähernd gleich auf alle Staaten verteilen
- … würden Gewinnverlagerungen signifikant eingeschränkt und Steuersümpfe effizient ausgetrocknet werden
- …könnte der Steuerbeitrag von ArbeitnehmerInnen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gesenkt werden
- …könnte mehr Geld in Bildung und die Schaffung von Arbeitsplätzen investiert werden
- ... würde der Abwärtsdruck auf effektive Gewinnsteuersätze und Steuerwettbewerb reduziert werden
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