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ZurückSoziabericht: Kernthemen waren Wohnen und die möglichen Auswirkungen der Rezession
Laut Studie geben die Europäer im Durchschnitt ein Fünftel ihres verfügbaren Einkommens für das Wohnen aus. Miet- und Hypothekenzahlungen machen nur 30 % der gesamten Wohnkosten in der EU aus – die restlichen 70 % entfallen auf Reparaturen, Instandhaltung und Heizkosten. Infolge der Privatisierung von Wohnraum sind die meisten Menschen in den mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten nun Eigentümer ihrer Wohnung, so dass Reparaturen, Instandhaltung und Heizkosten rund 90 % der gesamten Wohnkosten ausmachen. Ein Faktum, das besonders Menschen mit geringem oder keinem Einkommen in Zeiten einer Wirtschafts- und Beschäftigungskrise am härtesten trifft. Festgestellt wird im Bericht, dass viele Europäer nach eigenen Angaben in Unterkünften wohnen, die durchschnittlichen Ansprüchen nicht genügen, und dass mehr Menschen mit niedrigen Einkommen über eine problematische Wohnsituation berichten. Nicht fehlen durfte im Bericht die Aussage, dass die Krise noch nicht ausgestanden ist und die Arbeitslosenzahlen noch nicht ihren Höhenpunkt erreichten. Angesprochen wurden auch die anstehenden Konsolidierungen der öffentlichen Haushalte und die damit einhergehenden sozialen Auswirkungen, speziell in Zusammenhang mit Kürzungen von Sozial- oder öffentlichen Dienstleistungen.
Eurobarometer-Spezial-Umfrage: In puncto Wirtschaft, öffentliche Dienstleistungen und Sozialpolitik sind die Europäer unzufrieden mit ihrer persönlichen Situation
Gemäß der Eurobarometerumfrage sind die meisten Europäer mit ihrem Leben im Allgemeinen zufrieden (durchschnittlich +3,2 Punkte auf einer Skala von ‑10 bis +10). Doch zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten gibt es große Unterschiede: Am zufriedensten ist man in Dänemark (+8,0), und auch in Schweden, den Niederlanden und Finnland. Am unzufriedensten ist man in Bulgarien (‑1,9), gefolgt von Ungarn, Griechenland und Rumänien. Ein wichtiges Thema bei der Umfrage war auch die Armut. Laut der veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage gaben 73 % der EU-Bürger an, Armut sei in ihrem Land weit verbreitet. In Österreich teilten immerhin 53 % diese Einschätzung, 44 % widersprachen. 84 % der Befragten in der EU gaben an, die Armut sei in den vergangenen drei Jahren in ihrem Heimatland angestiegen. In Österreich teilten drei Viertel diese Auffassung. Vladimír Špidla, EU-Kommissar für Beschäftigung, betonte, das soziale Wohlergehen der Menschen müsse auch in Zukunft gewährleistet werden. Die Kommission werde sich auch in ihrer künftigen Europa 2020 Strategie dafür einsetzen.
Weiterführende Informationen:
Bericht der Kommission zur sozialen Lage (nur auf Englisch verfügbar)
Eurobarometer-Spezial-Umfrage zur sozialen Lage (nur auf Englisch verfügbar)