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Mit einem Aktionsplan und einem Richtlinienvorschlag möchte die Europäische Kommission für eine sauberere, flüssigeren und nachhaltigeren Verkehr in Europa sorgen. So genannte Intelligente Verkehrssysteme sollen helfen, die effizienteste Strecke zu finden und im Vorhinein über Staus, Unfälle oder Baustellen informiert zu werden.
Aus dem Anlass der Veröffentlichung des Kommissionsvorschlags hat der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments eine Anhörung zu den Intelligenten Verkehrssystemen veranstaltet, bei dem Experten zu den Plänen der Kommission Stellung nahmen.

John Miles, Direktor von Ankerbold International Ltd, einem Unternehmen, das sich hauptsächlich mit der Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme (ITS = Intelligent Transport Systems) beschäftigt, sieht die Einführung eines solchen Systems als unabdingbar an. Transportunternehmen benötigen ITS, um logistische Entscheidungen besser treffen zu können. Die Sicherheit könne erhöht, Staus vermieden werden, was wiederum unnötige CO2-Emissionen vermeiden helfe. Wesentlich sei, dass Informationen über das Verkehrsaufkommen als Echtzeitinformation an die Fahrer geliefert werden können. Dies könnte in Zusammenarbeit mit Firmen, die digitale Stadtpläne anbieten und GPS basierter Satelliten-Navigation entwickelt werden. Derzeit kämen die meisten Informationen noch vom Radio, dies werde sich in Zukunft aber ändern, so Miles abschließend.

Michael Nielsen von IRU, dem internationalen Verband der Straßentransportunternehmen ist es besonders wichtig, dass Reisende und Transportunternehmen auch in Zukunft das gewünschte Verkehrsmittel selbst auswählen können. Kritik übte er am europäischen Satellitenprogramm Galileo: Seiner Meinung nach gibt es günstigere Möglichkeiten, um ein intelligentes Verkehrssystem zu verwirklichen. Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass Roaming-Gebühren für die Übertragung der Informationen beim grenzüberschreitenden Verkehr einen wesentlichen Kostenfaktor darstellen. Es stelle sich auch die Frage wer haftbar ist, wenn das System nicht funktioniert.

Der Direktor von Volvo, Mats Rosenquist streicht hervor, dass ITS-Systeme preiswert sein müssen, um angenommen zu werden. Volvo habe schon Versuche unternommen, um ein sektorübergreifendes Informationssystem zu schaffen. Hierbei sei das so genannte Advanced Driving Assistance System ein wichtiger Ansatzpunkt. Man müsse auch für eine einheitliche Normung sorgen, damit ein Intelligentes Verkehrssystem auch funktioniert. Haftungsfragen, bei einer Fehlfunktion des Gerätes seien aber noch zu klären.

John Hastinxs, der Europäische Datenschutzbeauftragte begrüßte eingangs, dass in der Richtlinie auf den Datenschutz eingegangen worden sei. Bei dem geplanten System seien sehr viele persönliche Daten im Spiel, bei denen die Frage gestellt werden müsse, ob und in welchen Fällen sie verwendet werden dürfen. Die Privatsphäre müsse stets geachtet werden.


Weiterführende Informationen:

Reden der Vortragenden und Informationsmaterial (nur auf Englisch verfüg-bar)